MEIKE ZOPF
Meike Zopf, geboren 1972 in Berlin, lebt und arbeitet in Hannover.
An der dortigen Fachhochschule war sie Meisterschülerin bei Prof. Verena Vernunft und Christian Riebe.
In der Internationalen Salzburger Sommerakademie 2003 hat sie den 1. Preis der Klasse Watts Quattara gewonnen. Watts Quattara war Teilnehmer der 11. Dokumenta in Kassel.
Seit 1999 hatte sie zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen.
Außerdem Messebeteiligungen in Berlin, Köln, Salzburg und Istanbul.
In der Galerie Kaysser präsentiert sie nun eine Auswahl von Werken der letzten fünf Jahre.
In Meike Zopfs Gemälden herrschen fröhliche Farben vor und die dargestellten Menschen, die auf unbestimmtem Untergrund stehen, haben kein Gesicht. Stattdessen tragen sie oft Mundschutz, Camouflage-Kleidung oder Helm. Das macht die Stimmung trotz all der Blumenranken und Gebirgslandschaften, bedrohlich. Man ahnt die Welt voller Gefahren in den dunklen Umhängen der Kirchenfrauen, den schwarzen Farbfeldern, den skizzierten Figuren.
Langstrümpfige Mädchenbeine ragen von unten ins Bild und balancieren einen Ball; eine Mutter hilft ihrem Kind bei den ersten Schritten. Der rote Spielanzug und die weißen Schuhe der Mutter bringen uns in die 60er Jahre zurück. Wir sehen, wie in vielen Arbeiten, nur den unteren Teil der beiden, obwohl auf der Leinwand genug Platz für mehr wäre.
Eine dunkle Nonne steht neben einem Kinderwagen und lässt mich die Strenge in einem Waisenhaus von früher erahnen.
Der Betrachter kann sich kaum entziehen, sich aus all diesen Bildelementen eine eigene Geschichte zusammenzusetzen.
Meike Zopf bringt mit geübter Hand Erinnerungen, aufs Essentielle reduziert, auf die Leinwand und beherrscht die Kunst, im richtigen Augenblick ein Bild zu vollenden.
Andrea Kaysser