BERNHARD LICINI
Zu Bernhard Licini und seinem Werk:
Den Künstler Bernhard Licini beschreiben?
Bernhard ist Schweizer.
Er ist 52 Jahre alt.
Er ist groß, schlank, blond und hat unglaublich blaue Augen.
Er redet nichts Unnötiges.
Er hat vor vielen Jahren eine Schlosserausbildung absolviert.
Er arbeitet mit Stahl und Acrylglas. Wandarbeiten, Kuben, Stelen.
Er liebt das Viereck und den Kreis.
Seine Werke sind seit zehn Jahren auf internationalen Kunstmessen, in Ausstellungen, im öffentlichen Raum und als Kunst am Bau zu sehen.
In der Galerie Kaysser ist er der erste Künstler, der zum zweiten Mal mit einer Einzelausstellung vertreten ist.
Der Mensch ist seinen Arbeiten im Charakter sehr ähnlich: Geradlinig, bescheiden, die Ecken sind leicht abgerundet, dass man sich nicht verletzt.
Beim Nachdenken über diesen Text zu diesem Mann und seinem Werk, fiel mir wie von ungefähr der Spruch ein, den mir mein Vater einst ins Poesiealbum schrieb:
„Lass Deine Taten sein, wie Deine Worte, und Deine Worte wie Dein Herz“.
Ich konnte diese Ermahnung nicht immer umsetzen, aber auf Bernhard scheint mir dieser Satz wie gemünzt. Da ist nichts, was schmeichelt und tändelt. Alles ist unkompliziert und klar und doch nicht oberflächlich - stille Wasser gründen tief.
Seine Arbeiten sind in leuchtenden Farben oder schwarz und weiß lackiert, oder sie sind aus blankem Stahl, klarlackiert. Andere dürfen Vergänglichkeit zeigen und haben Rost angesetzt. Sie stehen auf dem Boden und auf Podesten, oder es sind Wandarbeiten, Einzelstücke oder mehrteilig. Brüder, Schwestern. Verwandt und doch verschieden.
Alle strahlen sie eine gute Ruhe aus. Schweizer Wertarbeit eben.
Andrea Kaysser