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SUSAN STADLER Die zunächst leuchtend erscheinenden Bilder von Susan Stadler erweisen sich bei näherer Betrachtung als ein langwieriger Prozess von genau durchdachten Schichtungen auf dunklem Grund. Während in der archäologischen Vorgehensweise Ablagerungen schichtweise abgetragen werden, geht Susan Stadler in ihrer Arbeitsweise genau umgekehrt vor: einem strengen Prinzip folgend, wird in einem waagrechten Malduktus die unterste Schicht überlagert und damit zum tragenden Untergrund. Der großzügig wirkende Farbauftrag hinterläßt aber bei jeder neuen Schicht zufällige Spuren, Rillen und Linien, deren Transparenz vom Druck und Konsistenz der Farbe abhängen. Durchscheinende Rudimente von der jeweils vorhergehenden Zwischenschicht vermischen sich mit der nachfolgenden Überlagerung und erzeugen eine flimmernde Farbwirkung und subtile Vibration in der Fläche. Dem atmenden Organismus einer Haut vergleichbar, bleiben alle Schichten und Ebenen bis zur Basis transluzent. Ganz konkret, scharfkantig und unverdeckt ist dies am Rand eines Bildes ablesbar und das sowohl als malerischer Prozess, als auch Protokoll eines Vorganges. Selbst eine opake Lage, die als schützender Film einen dominanten Teil des Formates überlagert, funktioniert als Membran zum lichtabsorbierenden Untergrund. Einzelne Grundtöne bleiben am Rand „monolithisch“ stehen und korrespondieren mit ihrer überlagerten Geschichte als visualisierte und versiegelte Zeit. Mally
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