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Meike Zopf
Zwischen Hoffnung und Erinnerung
Die Malerin Meike Zopf rückt in ihrer zweiten Einzelausstellung in der Galerie Kaysser die Idylle in den Mittelpunkt. „Idylle VI“ nennt die Künstlerin nach einem 2009 entstandenen, großformatigen Werk die gesamte Ausstellung. Zwischen der anorganischen Welt des Minerals und der durch das Flugzeug verkörperten Utopie bebildert das Gemälde die entscheidenden Stationen menschlichen Selbstverständnisses. Natur und Kultur, Letztere zumeist verkörpert durch ihre kleinste Zelle, die Familie oder, noch radikal-reduzierter, die Mutter-Kind-Dyade, bleiben in den Farb- und Formenwelten der Hannoveraner Künstlerin füreinander durchlässig. Natur und Gesellschaft bezieht die Malerin durch Farben und Formen aufeinander.
Im Unterschied zu einem vorschnellen Alltagsverständnis, das die Idylle als harmlos und hoffnungslos antiquiert ad acta legen möchte, bleibt an Schillers systematische Einordnung der Idylle als eine der „drei einzig möglichen Arten sentimentalischer Poesie“ zu erinnern. Der Idylle stehen beim Weimarer Klassiker die Satire und die Elegie zur Seite. Die drei Arten unterscheiden sich darin, wie sie das Verhältnis von Ideal und Wirklichkeit akzentuieren und austarieren. Der Idylle kommt dabei die Aufgabe zu, die vorgestellte Versöhnung der Gegensätze von Natur und Kultur oder Idee und Realität im künstlerischen Werk vorwegzunehmen. In den Werken Meike Zopfs werden solche poetologischen Postulate Praxis, wenn sich etwa Naturformen und Farben in der Kleidung von Figuren fortsetzen. Mensch und Natur scheinen hier also nicht voneinander getrennt zu sein. Auch die Vorliebe der Künstlerin für Pastelltöne, also mit Weißbeimischung aufgehellte Farbtöne, darf durchaus im Sinne der Fähigkeit der Idylle, das Paradiesische vorwegzunehmen, verstanden werden.
Auch zwei weitere, auf den ersten Blick rätselhaft und befremdlich erscheinende Beobachtungen an Werken Meike Zopfs entwirren sich im Lichte einer Rückbesinnung auf die künstlerische Form der Idylle und deren Theorie: ihre Vorliebe für gesichtslose Figuren sowie das Zugleich von belebter oder unbelebter Natur und der Apparatewelt. Die Gesichtslosigkeit gemahnt an die Allgemeinheit und eben auch paradiesische Unschuld vor der Individuation. Jeder Betrachter bleibt eingeladen, sein eigenes Gesicht, seine ganz spezifische Individualität in das Bild einzusetzen und es so auf sich selbst zu beziehen. Wenn Kristalle, Mineralien, aber auch Flugzeuge sowie Menschen aller Lebensalter in den Gemälden zu sehen sind, darf das als ein Hinweis auf die Fülle und Ganzheit des Lebens verstanden werden. Meike Zopf zieht sich nicht in die Nische oder das Abseits zurück, worauf man die Idylle in der unreflektierten Alltagserfahrung gerne beschränkt.
Neben großformatigen Gemälden wird die Malerin in der Ausstellung auch kleine, quadratische Werke im Format 15 x 15 cm zeigen. Hier nimmt sie eine Wortbedeutung von Idylle ganz buchstäblich. Heißt doch das griechische „eidyllion“, von dem sich das Lehnwort Idylle herleitet, übersetzt ins Deutsche soviel wie Bildchen.
Die gebürtige Berlinerin, Jahrgang 1972, studierte Kunst in Berlin und Hannover und beendete 2005 ihr Studium als Meisterschülerin. Meike Zopf stellt im In- und Ausland aus und entwickelt sich über die Kunstgattungen hinaus zu einer gefragten Bildgeberin. So bat die Bayerische Staatsoper kürzlich die Malerin, ein Bild von ihr als Plakatvorlage zur Neuinszenierung von Vincenzo Bellinis Oper „I Capuleti e i Montecchi“ nutzen zu dürfen.
(Foto: Meike Zopf und Andrea Kaysser bei der Vernissage 2008, Foto: Jochen Fiebig)
1972 |
geboren in Berlin |
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lebt und arbeitet in Hannover und Berlin |
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Studium: |
1994 1995 |
Hochschule der Künste Berlin, Kunst auf Lehramt |
1995 1999 |
Diplom für Kunsttherapie an der Fachhochschule Ottersberg |
2004 |
Diplom für Bildende Kunst in Hannover, studierte bei
Prof. Verena Vernunft, Christian Riebe und Marc Dion, Mentorin: Xenia Hausner |
2004/05 |
Meisterschülerin von Prof. Verena Vernunft, Hannover |
2003 - 2005 |
Salzburger Sommerakademie bei Watts Ouattara (Documenta 11) und Zhou Brothers |
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Preise / Stipendien: |
2007 |
Reisestipendium der Stadt Hannover / Partnerstadt Posen |
2004 |
Stipendium Internationale Salzburger Sommerakademie, Österreich |
2003 |
Preis der Klasse Watts Ouattara, Salzburger Sommerakademie |
2003 |
Wettbewerbsrealisation law and art - Kunst im Amtsgericht, Hannover |
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Einzelausstellungen: |
2011 |
Idylle VI, Galerie Kaysser, München |
2009 |
Universum I, Galerie Artae, Leipzig |
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Zwei Sonnen, Galerie Berlin Art Projects, Berlin |
2008 |
Vom Fliegen, Kestnergesellschaft bei Deloitte Hannover |
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Meike Zopf Neue Arbeiten, Galerie Kaysser, München |
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Unbeirrt den Kreis ziehen, Galerie Holbein4, Hannover |
2007 |
Meike Zopf Neue Arbeiten, Galerie Artae Leipzig |
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Amatas Ankunft, Foro Artistico, Hannover |
2006 |
Meike Zopf Neue Bilder, Artbuero Berlin, Berlin |
2005 |
Meike Zopf Malerei, Kestnergesellschaft in der MHH-Hannover |
2004 |
When did we lose beauty, Foro Artistico, Hannover |
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Gruppenausstellungen (Auswahl): |
2010 |
Grenzenlos.Vielfältig.Eins, Berlin Art Projects, Berlin |
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Universum, Galerie Holbein 4, Hannover |
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Heimspiel No. 2, Künstler der Galerie und Gäste, Berlin Art Projects, Berlin |
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Berlin. We are alive!, Galerie Favardin & Verneuil, Paris |
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Start Up - Künstler der Galerie, Berlin Art Projects, Berlin |
2009 |
Heimspiel, Galerie Berlin Art Projects, Berlin |
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Wie ein Tag, Kestnergesellschaft in der Marktkirche, Hannover |
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Deutscher Frühherbst, Galerie artae, Leipzig |
2008 |
Wagnis Wirklichkeit, Galerie Epikur, Wuppertal |
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7 Todsünden, Hub:kunst.diskurs e.V., dezentrales Ausstellungsprojekt, Hannover |
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vier/sieben, Galerie E-Damm 4, Hannover |
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for you and me, Galerie Holbein4, Hannover |
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Zitate nach allen Regeln der Kunst, Vonderbank Art Galleries, Berlin |
2007 |
Jahresgaben, Kunstverein Neustadt im Schloß Landestrost, Neustadt a. Rbg |
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indian summer, Galerie artae, Leipzig |
2006 |
Künstler des Artbüro Berlin zu Gast, Galerie Döbele Dresden, Dresden |
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Heimspiel, Kunstverein Neustadt im Schloß Landestrost, Neustadt a. Rbg. |
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Die Unruhe im Pakt der Dinge, Haus Schöngeist, mit Hilmar Jess, Hannover |
2005 |
Jahresgaben, Kunstverein Neustadt im Schloß Landestrost, Neustadt a. Rbge |
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Meisterschüler 2005, Galerie Foro Artistico, Hannover |
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Hannoversche Hängung, Fachhochschule Hannover, Expoplaza |
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Klasse Verena Vernunft, Alte Grammophonfabrik, Hannover |
2004 |
Klasse Zhou Brothers, Internationale Salzburger Sommerakademie, Österreich |
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Diplompräsentation, Fachhochschule Hannover, Hannover |
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law and art, Gewinner des Wettbewerbs, Amtsgericht Hannover, Hannover |
2003 |
curiosities, souvenirs and loot, Studierende mit Marc Dion, Kunstverein Hannover |
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Messen:
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2010 |
SWAB Barcelona, Berlin Art Projects |
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Art.Fair21, Köln, Berlin Art Projects |
2009 |
Istanbul Contemporary, Türkei |
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st-art 14e édition Strasbourg, Frankreich |
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Art Karlsruhe, Deutschland |
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Art.Fair 21 Köln, Deutschland |
2007 |
Istanbul Contemporary, Türkei |
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Liste Köln, Deutschland |
2006 |
Berliner Liste, Deutschland, Artbuero Berlin |
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Art Salzburg, Österreich, Artbuero Berlin |
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