GALERIE KAYSSER :: ANDREA KAYSSER ::

„Farbe ist mein Motiv”
(Rupprecht Geiger)

mit:
Rupprecht Geiger, München, Serigrafien
Brad Howe, Malibu, Objekte und Mobilés aus Stahl und Polyurethan
Susan Stadler, München, Malerei
Sabine Tress, Köln, Malerei
Egbert Krupp, München, Fotografie
Marina Brunori, Köln, Malerei

Eröffnung am Sa. 31. Januar 2015
um 17 Uhr

Ausstellung bis So. 15. März 2015

Am Sonntag, 15. Februar 2015 um 16 Uhr: Malperformance von Monika Nagl mit Simon Nagl am Cello und Felix Nagl am Klavier. Die dabei entstehenden Werke hängen im Raum bis 22. Februar 2015

 

 

farbe ist mein Motiv

 

 

„Farbe ist mein Motiv“

Die neue Themenausstellung der Galerie – es wird die 57. ihrer Geschichte sein – steht unter dem Motto des Altmeisters der Farbfeldmalerei Rupprecht Geiger. In der Präsentation ist der Meister selbst mit einer Auswahl aus seinen Serigrafien vertreten. Ihm zur Seite sind Werke des kalifornischen Bildhauers Brad Howe, der Münchner Malerin Susan Stadler, des Münchner Werbe- und Modefotografen Egbert Krupp, von Sabine Tress, die in Köln als Malerin lebt und arbeitet, sowie last not least von Monika Nagl aus Ruhpolding zu sehen. Alle Gattungen der Bildenden Künste sind in dieser Ausstellung vereint. Von der Malerei über die Druckgrafik und die Bildhauerei spannt sich hier ein Bogen bis hin zur Fotografie und zur Installation und Performance.

Die Geschichte der Malerei lässt sich als immerwährender Kampf von Farbe und Linie um die Vorherrschaft begreifen. Mal obsiegt die Linie, in anderen Epochen gelangt die Farbe zur Vorherrschaft, worauf das Geiger-Zitat anspielt. Die in der Gruppenausstellung versammelten künstlerischen Positionen haben in ihrer absoluten Verpflichtung der Farbe gegenüber eine Gemeinsamkeit. Die Farbe steht in ihren Werken im Mittelpunkt und nur sie. Ihr gegenüber ist alles andere untergeordnet. In den Werken der Künstlerinnen und Künstler sucht der Betrachtende vergeblich einen Gegenstand; denn sie sind gegenstandslos oder, genauer ausgedrückt, vom Gegenstand befreit.

Brad Howe

Dies gilt auch für das skulpturale Werk Brad Howes aus Los Angeles. Seine Plastiken aus Stahl, lackiert mit Polyurethan, befassen sich mit der Farbe in Bewegung. Der Mobilé-Erfinder Alexander Calder und der katalanische Künstler Joan Miró haben Brad Howe, Jahrgang 1959, vor allem am Beginn seiner eigenen künstlerischen Laufbahn entscheidend beeinflusst. Gerne hat Brad Howe in der Vergangenheit mit den Farben der Pop Art gearbeitet, sodass es nicht allzu sehr verwundert, wenn er sich in neueren Arbeiten auch dem so schwierigen metallischen Farbton „Silber“ mit großem Enthusiasmus zuwendet.

Rupprecht Geiger

(Rupprecht Geiger, "Rot aktiv", 2008, Serigrafie, 70 x 100 cm, Foto: Thomas Dashuber)

Rupprecht Geiger (1908-2009) ist in die Malereigeschichte als der Exerzitienmeister des Rots eingegangen. Die Farbe der Leidenschaft stellte er schon früh in den Mittelpunkt seines malerischen Schaffens.

Susan Stadler

Die Münchner Malerin Susan Stadler, Jahrgang 1964, erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Gerd Winner, der sie 1993 zu seiner Meisterschülerin ernannte. Susan Stadler trägt die Farbe mit breitem Strich auf den jeweiligen Bildträger auf – gerne bedient sie sich der silbrigen Aluminiumplatte. Mittels dieser Technik erreicht die Malerin einen zutiefst individuellen Farbstrich, der in ihren Bildwerken gewissermaßen seine eigene Geschichte ausbreitet und erzählt.

Sabine Tress

In den Farblandschaften der Kölner Malerin Sabine Tress entfalten die Farben ihre eigene Materialität als Tropfen, Kleckse oder noch häufiger als Fließlinien und -rinnsale. Die Künstlerin, Jahrgang 1968, studierte Malerei an der École nationale supérieure des Beaux-Arts von Paris. Die Spuren vom Leben der Farben als Flüssigkeiten finden sich auf ihren Leinwänden eingefangen. Die Betrachtenden bemerken bereits einen anderen Aggregatzustand der Farbe, als ihn die Malerin selbst bei der Arbeit wahrgenommen hat. Farbe wandelt und transformiert sich ständig. Sie lebt stetig und überraschend weiter.

Egbert Krupp

Egbert Krupp arbeitet in München als Werbe- und Modefotograf. Von dieser professionellen Beschäftigung sind seine abstrakten Fotoarbeiten allerdings denkbar weit entfernt. In seinen nicht gegenständlichen Farbstreifenbildern erkundet er die Differenzwerte zwischen ähnlichen Farbtönen. Seine Arbeiten haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Farbpartituren. Sie erinnern daran, dass wir über Farben gerne in musikalischer Begrifflichkeit sprechen. Die Welt der Farben und die Welt der Töne haben mehr gemeinsam, als wir im Alltag für gewöhnlich denken.

Rüdiger Heise

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